Grasfressen bei Hunden: Was steckt dahinter?
- Hundeschule unterHUNDs

- 8. Sept. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 16. Juli
Du hast vielleicht schon einmal beobachtet, dass dein Hund Gras frisst. Dieses Verhalten ist weit verbreitet und in den meisten Fällen völlig normal. Dennoch gibt es unterschiedliche Gründe dafür – und manchmal kann es auch auf ein Problem hinweisen.

Mögliche Ursachen für das Grasfressen bei Hunden
Verdauungsprobleme
Gras kann helfen, den Magen-Darm-Trakt zu stimulieren und Verdauungsstörungen wie Verstopfung oder leichtem Durchfall entgegenzuwirken.
Nährstoffmangel
Gras enthält Ballaststoffe sowie geringe Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen. Wenn die Hundenahrung unausgewogen ist, kann ein Hund instinktiv versuchen, Defizite auszugleichen.
Stress oder Langeweile
Einige Hunde fressen Gras aus Übersprungshandlung – besonders dann, wenn sie zu wenig ausgelastet sind oder unter Stress stehen.
Geschmack und Gewohnheit
Manche Hunde mögen schlicht den Geschmack oder die Konsistenz von Gras. Auch reines Spielverhalten kann dabei eine Rolle spielen.
Ist Grasfressen gefährlich?
In kleinen Mengen ist Grasfressen in der Regel unbedenklich. Es gibt jedoch einige Risiken:
Parasiten oder Rückstände: Gras kann mit Wurmeiern, Pestiziden oder Dünger belastet sein.
Magenverstimmungen: Bei übermäßigem Konsum kann es zu Erbrechen oder Unwohlsein kommen.
Darmverstopfung: In sehr seltenen Fällen kann gefressenes Gras zu einem Darmverschluss führen.
Was du tun kannst, wenn dein Hund Gras frisst
1. Ernährung überprüfen
Sorge für eine ausgewogene, hochwertige Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen.
2. Beschäftigung und Auslastung
Beuge Langeweile vor – durch Spiel, Training oder interaktive Beschäftigung wie Suchspiele oder Nasenarbeit.
3. Graszugang kontrollieren
Halte deinen Hund von stark behandelten Wiesen und Rasenflächen fern. Biete kontrollierte Möglichkeiten an, z. B. unbehandeltes Katzengras.
4. Keine Strafe
Bestrafe deinen Hund nicht fürs Grasfressen. Das könnte zu Meideverhalten oder Heimlichkeit führen.
Was sagen Studien zum Grasfressen?
Studie 1: Animal Cognition (2013)
Hunde fressen Gras primär zur Stimulation der Verdauung und um Symptome wie Verstopfung zu lindern.
Studie 2: Frontiers in Veterinary Science (2015)
Grasfressen wurde häufig bei Hunden in Stresssituationen beobachtet – etwa in Tierheimen oder bei Unterforderung.
Studie 3: Veterinary Record (2017)
In den meisten Fällen ist Grasfressen harmlos, kann aber in Einzelfällen zu Magenverstimmungen oder Darmproblemen führen.
Fazit: Grasfressen – Beobachten, aber nicht gleich sorgen
Grasfressen ist ein normales Hundeverhalten mit vielen möglichen Ursachen – von Verdauung über Stress bis hin zu einfachen Vorlieben. In Maßen ist es nicht schädlich. Wenn dein Hund jedoch plötzlich übermäßig Gras frisst oder dabei Unwohlsein zeigt, ist ein Tierarztbesuch sinnvoll.

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