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Vergiftung beim Hund: So handelst du im Notfall richtig

Aktualisiert: 22. Juni

Eine Vergiftung beim Hund ist ein tiermedizinischer Notfall, der schnelles und überlegtes Handeln erfordert. Ob durch Giftköder, Haushaltsreiniger, Pflanzen oder Lebensmittel – sobald du den Verdacht hast, dass dein Hund vergiftet wurde, zählt jede Minute. Hier erfährst du, wie du die Symptome erkennst, was du sofort tun solltest und wie du langfristig vorbeugen kannst.

Hund beim Tierarzt

Erste Anzeichen erkennen: Symptome einer Vergiftung beim Hund

Die Symptome einer Vergiftung können je nach Giftstoff sehr unterschiedlich sein. Häufig treten folgende Anzeichen auf:

  • Erbrechen oder Durchfall

  • Starkes Speicheln oder Schaum vor dem Maul

  • Zittern, Muskelkrämpfe oder Koordinationsstörungen

  • Atemnot oder flache Atmung

  • Lethargie, Apathie oder Bewusstlosigkeit

  • Ungewöhnliches Verhalten (z. B. plötzliches Jaulen, Aggressivität)

  • Verfärbung von Schleimhäuten (z. B. blass, gelblich oder blau)

📌 Tipp: Notiere alle Symptome mit Uhrzeit – je mehr Informationen du dem Tierarzt geben kannst, desto gezielter kann behandelt werden.

Schritt-für-Schritt: Was tun bei Verdacht auf eine Vergiftung?

1. Tierarzt oder Tierklinik sofort kontaktieren

Rufe umgehend deinen Tierarzt oder eine nahegelegene Tierklinik an – auch nachts oder am Wochenende. Beschreibe die beobachteten Symptome so genau wie möglich. Der Tierarzt wird dir mitteilen, ob sofortige Erste Hilfe erforderlich ist oder ob du direkt in die Praxis kommen sollst.

2. Keine Selbstexperimente – Erbrechen nur auf tierärztliche Anweisung

Bringe deinen Hund nicht eigenständig zum Erbrechen, es sei denn, ein Tierarzt hat dies ausdrücklich empfohlen. Manche Stoffe (z. B. ätzende Reinigungsmittel) können beim Erbrechen zusätzlichen Schaden verursachen, etwa an der Speiseröhre oder im Maul.

3. Den möglichen Giftstoff identifizieren

Wenn du Hinweise darauf hast, womit dein Hund in Kontakt gekommen sein könnte (z. B. Schokolade, Schneckenkorn, Zigarettenstummel, Frostschutzmittel, giftige Pflanzen), sichere die Reste und nimm sie mit zum Tierarzt. Dies kann entscheidend für die Behandlung sein.

4. Erste Hilfe leisten – nur nach Absprache

Falls dir der Tierarzt Erste-Hilfe-Maßnahmen nennt, befolge diese exakt. Mögliche Maßnahmen sind:

  • Spülen des Mauls mit Wasser (z. B. bei Kontakt mit Chemikalien)

  • Gabe von Aktivkohle zur Bindung des Giftstoffes

  • Kühlung bei Hitzschlag-ähnlichen Symptomen

5. Sichere Fahrt zur Klinik

Transportiere deinen Hund so ruhig wie möglich in einer stabilen Box oder mit angelegtem Sicherheitsgeschirr. Halte Fenster leicht geöffnet, um für Frischluft zu sorgen, aber vermeide zusätzliche Reize.

6. Vorsicht bei der Handhabung

Wenn dein Hund mit giftigen Stoffen in Kontakt gekommen ist (z. B. Rattengift, Öl, Pflanzenschutzmittel), trage Handschuhe. Achte auch auf die Sicherheit anderer Tiere und Kinder im Haushalt.

Vergiftung beim Hund vorbeugen: So schützt du deinen Vierbeiner

Im Haus:

  • Reinigungsmittel, Medikamente und Chemikalien immer verschlossen aufbewahren

  • Keine Lebensmittelreste offen stehen lassen (z. B. Schokolade, Rosinen, Zwiebeln)

  • Vorsicht bei Räucherstäbchen, Duftölen und ätherischen Ölen

Im Garten:

  • Entferne oder sichere giftige Pflanzen wie Oleander, Eibe, Herbstzeitlose oder Kirschlorbeer

  • Verwende hundesichere Düngemittel und kein Schneckenkorn

  • Verschließe Komposthaufen und Mülleimer

Beim Spaziergang:

  • Meide bekannte Gefahrenspots für Giftköder

  • Verwende bei Bedarf einen Maulkorb zum Schutz vor Aufnahme von Fremdkörpern

  • Trainiere den Abruf und das Unterbrechen von Fressversuchen

Fazit: Bei Vergiftung zählt jede Minute

Eine Vergiftung beim Hund kann lebensbedrohlich sein – schnelles und besonnenes Handeln kann den entscheidenden Unterschied machen. Beobachte deinen Hund genau, informiere sofort einen Tierarzt und sichere die Umgebung für alle Beteiligten. Mit etwas Vorbereitung und Wissen kannst du im Ernstfall das Richtige tun – und im besten Fall Leben retten.

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