Adoption eines Tierschutzhundes: Was du unbedingt beachten solltest
- Hundeschule unterHUNDs
- 18. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 26. Juni
Die Adoption eines Tierschutzhundes ist eine wertvolle Entscheidung – für den Hund und für dich. Du gibst einem Tier nicht nur ein Zuhause, sondern auch eine zweite Chance. Damit die Adoption erfolgreich verläuft, gibt es jedoch einiges zu beachten: von der Auswahl des passenden Hundes bis zur langfristigen Integration.

Vor der Adoption eines Tierschutzhundes: Gut informieren
Bevor du dich für einen Hund entscheidest, ist eine gründliche Vorbereitung wichtig. Das betrifft sowohl persönliche Voraussetzungen als auch das Wissen über den jeweiligen Hund.
Passt der Hund zu deinem Lebensstil?
Nicht jeder Hund passt zu jedem Menschen. Überlege im Vorfeld:
Welche Größe und welches Temperament soll der Hund haben?
Wie viel Bewegung und Beschäftigung kannst du bieten?
Lebst du mit Kindern oder anderen Tieren zusammen?
Wie viel Hundeerfahrung bringst du mit?
Informationen zur Rasse und Herkunft
Auch wenn viele Tierschutzhunde Mischlinge sind, lohnt sich ein Blick auf die bekannten oder vermuteten Rasseeigenschaften – vor allem im Hinblick auf:
Aktivitätslevel
Jagd- oder Schutzverhalten
Sozialverträglichkeit
Pflegeaufwand (z. B. Fell, Ohren, Gewicht)
Adoption eines Tierschutzhundes über Tierheim oder Organisation
Der Weg zum neuen Familienmitglied führt in der Regel über ein Tierheim oder eine Tierschutzorganisation.
Was du beim Erstkontakt klären solltest
Sprich mit den Verantwortlichen offen über deine Vorstellungen. Kläre:
Wie alt ist der Hund?
Hat er gesundheitliche Probleme oder Einschränkungen?
Gibt es Auffälligkeiten im Verhalten?
Wie lange ist er bereits in der Einrichtung?
Persönliches Kennenlernen ist Pflicht
Bevor du einen Hund adoptierst, solltest du ihn mindestens einmal persönlich treffen. Achte dabei auf:
Verhalten gegenüber dir und fremden Personen
Reaktionen auf Umweltreize
Körperliche Verfassung und Energielevel
Verhalten an der Leine (wenn möglich)
Die Eingewöhnung eines Tierschutzhundes braucht Zeit
Viele Tierschutzhunde haben Unsicherheiten oder traumatische Erfahrungen gemacht. Das bedeutet: Geduld, Struktur und Sicherheit sind entscheidend.
Tipps zur Eingewöhnung
Richte einen sicheren Rückzugsort ein (z. B. Körbchen in ruhiger Ecke)
Gib dem Hund anfangs klare Tagesabläufe
Beginne frühzeitig mit dem Aufbau einfacher Hörzeichen
Ermögliche sanfte Sozialkontakte und achtsame Spaziergänge
Vermeide Überforderung in den ersten Wochen
Unterstützung durch einen Hundetrainer
Professionelle Begleitung durch einen gewaltfrei arbeitenden Hundetrainer ist oft sehr hilfreich – besonders wenn:
Unsicherheiten oder Ängste auftreten
Aggressionsverhalten beobachtet wird
Probleme mit Alleinbleiben oder Stubenreinheit bestehen
Der formale Ablauf der Adoption eines Tierschutzhundes
Die Adoption eines Tierschutzhundes ist ein geregelter Vorgang, der in mehreren Schritten erfolgt. Diese können je nach Organisation leicht variieren.
1. Recherche
Vor der Bewerbung solltest du dich informieren über:
Haltungsbedingungen (Wohnung, Garten, Berufstätigkeit)
Hundeerfahrung & Lernbereitschaft
Kosten für Futter, Zubehör, Versicherung, Tierarzt
Lokale Vorschriften (z. B. Listenhunde, Leinenpflicht)
2. Bewerbung
Du füllst einen Bewerbungsbogen aus, der meist Folgendes abfragt:
Name, Adresse, Telefonnummer
Lebensumstände & Wohnsituation
Tagesablauf & Beschäftigungsmöglichkeiten
Motivation zur Adoption
3. Vorkontrolle
Ein Mitarbeiter besucht dich zu Hause, um zu prüfen:
Ob das Umfeld für den Hund geeignet ist
Ob ausreichend Zeit, Platz und Sicherheit vorhanden sind
Ob alle Haushaltsmitglieder mit der Adoption einverstanden sind
4. Adoption & Vertrag
Nach erfolgreicher Vorkontrolle erfolgt die Übergabe des Hundes:
Abschluss eines Adoptionsvertrags
Zahlung einer Schutzgebühr (meist inkl. Impfungen, Chip & Kastration)
Übergabe von Impfpass und ggf. EU-Heimtierausweis
Nach der Adoption: Verantwortung übernehmen
Die Adoption eines Tierschutzhundes endet nicht mit dem Einzug – sie beginnt dort erst richtig. Wichtig ist:
Erste tierärztliche Nachuntersuchung (evtl. Blutbild, Parasitenkontrolle)
Beginn eines passenden Trainingsprogramms
Zeit für Bindung, Vertrauen und gemeinsame Erlebnisse
Zusätzliche Tipps zur Adoption eines Tierschutzhundes
Welpe oder erwachsener Hund? Welpen sind süß, aber anstrengend. Ältere Hunde sind oft ruhiger, manchmal schon erzogen.
Geduld statt Perfektion: Tierschutzhunde brauchen Zeit, um sich einzugewöhnen – Rückschritte sind normal.
Seriösen Verein wählen: Achte auf Transparenz, Nachbetreuung und fachkundige Beratung.
Versicherung & Steuer nicht vergessen: Melde den Hund bei Stadt/Gemeinde an und schließe eine Haftpflichtversicherung ab.
Fazit: Die Adoption eines Tierschutzhundes lohnt sich – mit Herz und Verstand
Die Adoption eines Tierschutzhundes ist eine bereichernde Entscheidung – für den Hund und für dich. Mit Vorbereitung, Offenheit und Geduld kannst du aus einem Hund mit Vergangenheit ein glückliches Familienmitglied mit Zukunft machen.
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