Besuchshunde im Einsatz – Mehr als nur Streicheleinheiten
- Hundeschule unterHUNDs
- 17. Jan.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 15. Apr.
Besuchshunde zaubern nicht nur ein Lächeln auf Gesichter, sondern bringen auch Wärme, Zuwendung und besondere Momente für Menschen jeden Alters. Ob in Seniorenheimen, Krankenhäusern oder Hospizen – ihre Anwesenheit hat eine spürbar positive Wirkung auf das Wohlbefinden der Menschen. Doch hinter den süßen Fellnasen steckt mehr, als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Die Arbeit eines Besuchshundes ist eine anspruchsvolle und wertvolle Tätigkeit, die sowohl für den Hund als auch für seinen Halter eine besondere Verantwortung mit sich bringt.
Was genau macht ein Besuchshund?
Ein Besuchshund ist kein gewöhnlicher Familienhund, sondern ein speziell ausgebildeter Begleiter, der regelmäßig in Einrichtungen wie Seniorenheimen, Krankenhäusern oder Hospizen eingesetzt wird. Die Hauptaufgabe eines Besuchshundes besteht darin, durch seine Anwesenheit und Interaktion positive Emotionen zu wecken. Dies kann durch Streicheleinheiten, gemeinsames Spielen oder einfach durch die beruhigende Wirkung, die ein Hund ausstrahlt, geschehen.
Besuchshunde sind darauf trainiert, in unterschiedlichen Umgebungen ruhig und gelassen zu bleiben. Sie müssen sich an ungewohnte Geräusche, Gerüche und Menschen gewöhnen können, ohne gestresst oder überfordert zu reagieren. Ihr Einsatz zielt darauf ab, Stress abzubauen, soziale Interaktionen zu fördern und sogar therapeutische Effekte zu erzielen. Dabei arbeiten sie immer im Team mit ihrem Halter, der sie begleitet und die Besuche koordiniert.
Warum sind Besuchshunde so wertvoll?
Die positive Wirkung von Besuchshunden ist wissenschaftlich belegt. Studien zeigen, dass der Kontakt mit Hunden das Bindungshormon Oxytocin freisetzt, das für Gefühle von Vertrauen, Zufriedenheit und Entspannung sorgt. Gleichzeitig können Besuchshunde dazu beitragen, den Blutdruck und den Stresspegel zu senken. Diese Effekte sind besonders für Menschen in schwierigen Lebenssituationen, wie beispielsweise in Krankenhäusern oder Hospizen, von großer Bedeutung.
Für ältere Menschen in Seniorenheimen bieten Besuchshunde oft eine willkommene Abwechslung im Alltag. Sie wecken Erinnerungen an frühere Haustiere, regen zum Erzählen an und schaffen Momente der Freude und Verbundenheit. Die regelmäßigen Besuche können dazu beitragen, Einsamkeit zu lindern und das emotionale Wohlbefinden zu steigern. Auch in Hospizen spenden Besuchshunde Trost und schenken den Patienten Momente der Freude in einer oft schwierigen Zeit.
Welche Hunde eignen sich als Besuchshund?
Grundsätzlich muss ein Besuchshund nicht einer bestimmten Rasse angehören. Wichtiger sind seine Persönlichkeit und sein Verhalten. Ein guter Besuchshund zeichnet sich durch eine ruhige, freundliche und ausgeglichene Art aus. Er sollte Freude am Kontakt mit Menschen haben und stressresistent sein. Aggressives oder ängstliches Verhalten ist für diese Aufgabe ungeeignet.
Neben der Persönlichkeit spielt auch die Grunderziehung eine entscheidende Rolle. Ein Besuchshund sollte grundlegende Kommandos beherrschen, gut sozialisiert sein und sich in verschiedenen Situationen sicher und gelassen verhalten können. Wichtig ist auch, dass der Hund Spaß an seiner Tätigkeit hat und nicht überfordert wird.
Wie wird ein Besuchshund-Team ausgebildet?
Die Ausbildung eines Besuchshund-Teams – bestehend aus Hund und Halter – ist ein intensiver Prozess, der sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Übungen umfasst. Der Hund wird dabei an unterschiedliche Umgebungen, Geräusche, Gerüche und Menschen gewöhnt. Ziel ist es, dass der Hund in jeder Situation ruhig und kontrolliert bleibt.
Die Ausbildung umfasst unter anderem:
Gehorsamkeitstraining: Der Hund muss grundlegende Kommandos wie "Sitz", "Platz" und "Bleib" zuverlässig beherrschen.
Sozialverträgliches Verhalten: Der Hund lernt, freundlich und geduldig auf Menschen zuzugehen, auch wenn diese ungewöhnliche Bewegungen oder Geräusche machen.
Stressresistenz: Der Hund wird an ungewohnte Situationen gewöhnt, um sicherzustellen, dass er auch in hektischen oder lauten Umgebungen gelassen bleibt.
Praktische Einsätze: Die Teams absolvieren Probebesuche in Einrichtungen, um ihre Fähigkeiten in der Praxis zu testen und zu festigen.