Zeckenschutz: So schützen Sie Ihren Hund vor Zeckenbissen und Krankheiten
- Hundeschule unterHUNDs
- 3. Nov. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Juni
Zecken sind mehr als nur lästige Parasiten – sie können gefährliche Krankheiten auf Hunde übertragen. Dazu zählen unter anderem Borreliose, FSME, Anaplasmose, Ehrlichiose und Babesiose. Manche dieser Erkrankungen verlaufen unbehandelt schwer oder sogar tödlich. Deshalb ist es wichtig, sich mit dem Thema Zeckenschutz gründlich auseinanderzusetzen – und dabei kritisch zu hinterfragen, was wirklich schützt.

Wie kann man Hunde vor Zecken schützen?
Der Markt bietet eine Vielzahl an Zeckenschutzmitteln: Spot-on-Präparate, Tabletten, Halsbänder – aber auch natürliche Mittel wie Bernsteinketten, ätherische Öle oder Kokosöl. Doch Vorsicht: Nicht alles, was harmlos klingt, ist auch effektiv.
Wirksamer Zeckenschutz – was sagt die Wissenschaft?
✅ Medikamentöse Zeckenschutzmittel (repellierend oder abtötend)
Diese Mittel sind zugelassen, geprüft und unterliegen strengen Sicherheitskontrollen. Sie wirken entweder repellierend (sie halten Zecken vom Beißen ab) oder akarizid (sie töten die Zecke nach dem Biss ab).
Formen:
Spot-on-Präparate (Tropfen auf die Haut)
Kautabletten (systemisch wirksam)
Halsbänder (kontinuierliche Wirkstoffabgabe)
Vorteile:
Nachgewiesene Wirksamkeit
Teilweise repellierende Wirkung (wichtig zur Krankheitsprävention)
Lange Schutzdauer (je nach Präparat bis zu 8 Wochen)
Nachteile:
Potenzielle Nebenwirkungen (z. B. Hautreaktionen, selten neurologische Probleme)
Kein 100 %iger Schutz – regelmäßige Kontrolle bleibt wichtig
❌ Natürliche Zeckenschutzmittel – was taugen sie wirklich?
Viele Hundebesitzer wünschen sich eine „sanfte“ Alternative zu chemischen Präparaten. Doch die gängigen natürlichen Mittel zeigen laut Studien meist keine oder nur sehr geringe Wirksamkeit:
Häufig verwendete Mittel:
Bernsteinketten
Kokosöl
Schwarzkümmelöl
Ätherische Öle (z. B. Zitroneneukalyptus, Lavendel, Geraniol)
Fakten:
Die Wirkung ist wissenschaftlich nicht belegt oder nur unter unrealistischen Laborbedingungen beobachtet worden.
Eine repellierende Wirkung (also das Verhindern des Bisses) konnte nicht sicher nachgewiesen werden.
Ätherische Öle sind für Hunde nicht unproblematisch – sie können Haut und Schleimhäute reizen oder toxisch wirken.
👉 Fazit: Natürliche Mittel können ergänzend verwendet werden, ersetzen aber keinen wirksamen Schutz.
Übersicht: Durch Zecken übertragene Krankheiten bei Hunden
1. Borreliose (Lyme-Borreliose)
→ Bakterielle Infektion durch Borrelien.
Typische Symptome: Lahmheit, Fieber, Gelenkentzündungen, seltener Nierenschäden oder neurologische Ausfälle.
2. Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
→ Viruserkrankung, v. a. im süddeutschen Raum verbreitet.
Kann zu schweren Entzündungen im Gehirn und Rückenmark führen – bei Hunden sehr selten, aber potenziell schwerwiegend.
3. Anaplasmose
→ Bakterielle Infektion durch Anaplasma phagocytophilum.
Führt zu Fieber, Teilnahmslosigkeit, Appetitverlust, Lahmheit und Blutbildveränderungen.
4. Ehrlichiose
→ Bakterielle Infektion, oft durch Reisenhunde aus dem Mittelmeerraum.
Symptome: Fieber, Nasenbluten, Schwäche, Lymphknotenschwellung, Gewichtsverlust.
5. Babesiose (Hundemalaria)
→ Parasitärer Erreger, zerstört rote Blutkörperchen.
Typisch: Hohes Fieber, Gelbsucht, Blutarmut – unbehandelt häufig tödlich.
🩺 Viele dieser Krankheiten treten mit unspezifischen Symptomen auf – ein frühzeitiger Tierarztbesuch kann lebensrettend sein.
Was tun bei einem Zeckenbiss?
Zecke sofort entfernen – am besten mit einer Zeckenzange oder -karte, ohne sie zu quetschen.
Bissstelle beobachten – auf Rötung oder Schwellung.
Hund beobachten – bei Symptomen wie Fieber, Müdigkeit oder Lahmheit sofort zum Tierarzt.
Tipps zum Zeckenschutz – kurz & knapp
✔️ Verwende ein zugelassenes Zeckenschutzmittel
✔️ Kontrolliere deinen Hund täglich – besonders an Ohren, Pfoten, Achseln
✔️ Entferne Zecken schnell und vollständig
✔️ Verlasse dich nicht auf Naturmittel allein
✔️ Spreche mit deinem Tierarzt über die individuell passende Vorsorge
Fazit
Ein wirksamer Zeckenschutz ist essenziell, um deinen Hund vor gefährlichen Krankheiten zu bewahren. Natürliche Alternativen mögen gut gemeint sein, bieten aber keinen verlässlichen Schutz. Wer auf Nummer sicher gehen will, kombiniert ein geprüftes Präparat mit täglicher Kontrolle und einem wachsamen Blick auf mögliche Symptome.