Prozessionsspinner: Alles Wichtige für die Sicherheit deines Hundes
- Hundeschule unterHUNDs
- 2. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 15. Mai
Wenn die Natur im Frühling erwacht, zieht es viele Hundebesitzer nach draußen in die Wälder und Parks. Doch gerade zu dieser Jahreszeit ist Vorsicht geboten: Die Raupen des Prozessionsspinners können für Hunde gesundheitsschädlich sein und in schweren Fällen ernste Reaktionen auslösen.
Obwohl sie harmlos aussehen, stellen sie durch ihre hochgiftigen Brennhaare ein ernstzunehmendes Risiko für die Gesundheit deines Hundes dar. In diesem Beitrag erfährst du alles über die Gefahren, Symptome, Erste-Hilfe-Maßnahmen und wie du deinen Hund effektiv schützen kannst.
Was ist der Prozessionsspinner?
Der Prozessionsspinner ist ein unscheinbarer Schmetterling, dessen Raupen jedoch hochgefährlich sind. Es gibt zwei Arten, die in Deutschland und angrenzenden Ländern vorkommen:
Eichen-Prozessionsspinner (Thaumetopoea processionea)
Kiefern-Prozessionsspinner (Thaumetopoea pityocampa)
Die Raupen sind berüchtigt dafür, sich in langen Reihen fortzubewegen – daher der Name „Prozessionsspinner“. Besonders problematisch: Die Raupen häuten sich mehrfach, und mit jeder Häutung hinterlassen sie neue gefährliche Brennhaare, die auch noch nach Jahren ihre toxische Wirkung behalten.
Wann ist die Gefahr am größten?
Eichen-Prozessionsspinner: Hauptaktivität von Mai bis Juli
Kiefern-Prozessionsspinner: Bereits ab März/April bis Juni aktiv
Nester und lose Brennhaare können das ganze Jahr über gefährlich sein!
☠️ Warum sind die Raupen so gefährlich?
Die feinen Brennhaare der Raupen sind das eigentliche Problem.
➤ Was macht die Brennhaare so gefährlich?
Die feinen Brennhaare der Raupen enthalten das Eiweiß Thaumetopoein, das bei Kontakt Reizungen auslösen kann.
Aufgrund ihrer geringen Größe und Widerhaken können sie Haut und Schleimhäute reizen.
Bei trockenem, windigem Wetter können die Haare auch über kurze Distanzen verweht werden.
Für Hunde bedeutet das: Besonders in bekannten Befallsgebieten oder an Waldrändern ist es sinnvoll, aufmerksam zu sein. Ein kurzes Schnüffeln am Boden oder Wälzen im Gras führt nicht zwangsläufig zu Problemen, aber der Kontakt mit Nestern oder stark belasteten Bereichen kann Reaktionen hervorrufen.
Typische Orte, an denen du auf die Raupen triffst
Eichen- und Kiefernwälder
Waldränder und Lichtungen
Beliebte Spazierwege und Parkanlagen
Stadtgebiete mit altem Baumbestand
Rastplätze, Grillstellen, Spielplätze
Achtung: Auch am Boden verlassene Nester oder Häutungsreste sind noch hochgefährlich!
Gefahr erkannt – was passiert bei Kontakt?
Symptome beim Hund – von harmlos bis lebensbedrohlich
🔴 Direkter Kontakt:
Plötzliches starkes Speicheln
Schwellungen an Lefzen, Zunge und Schnauze
Starker Juckreiz und Rötungen
Entzündete oder tränende Augen
Schwellung der Zunge bis hin zu Nekrosen (Gewebszerstörung!)
Schmerzen beim Schlucken, Fressen oder Trinken
⚠️ Systemische Reaktionen:
Atemnot durch Schwellung der Atemwege (Erstickungsgefahr!)
Erbrechen, Durchfall
Fieber und Kreislaufprobleme
Apathie oder starke Unruhe
Anaphylaktischer Schock: Blasses Zahnfleisch, flache Atmung, Kollaps
Wichtig: Bereits erste Anzeichen sollten als Notfall betrachtet werden!
Erste-Hilfe-Maßnahmen – So handelst du richtig
Ruhig bleiben und den Hund sichern. ➔ Verhindere, dass er sich weiter im Gesicht reibt oder leckt.
Berührte Stellen umgehend mit viel Wasser spülen. ➔ Am besten lauwarmes Wasser verwenden. Kein Reiben, das verteilt die Härchen noch tiefer!
Augen und Maulhöhle kontrollieren. ➔ Achte besonders auf Schwellungen oder Verfärbungen der Zunge.
Hund sofort zum Tierarzt bringen – auch bei leichten Symptomen! ➔ Bei schweren Reaktionen sofort den Notdienst kontaktieren.
Wenn möglich, die Umgebung meiden und die Stelle melden. ➔ Viele Kommunen haben Hotlines oder Online-Meldestellen für Prozessionsspinnerbefall.
Wie du deinen Hund zuverlässig schützt
Gefährdete Gebiete meiden: Besonders zur Hauptsaison (Frühjahr und Sommer).
Leinenpflicht in Risikogebieten: Verhindere, dass dein Hund stöbert oder sich wälzt.
Pfoten, Fell und Gesicht nach Spaziergängen kontrollieren.
Informiere dich bei lokalen Behörden über aktuelle Warnungen.
Trainiere ein zuverlässiges Abbruchsignal („Nein“, „Aus“).