Was tun bei einem Fund von Giftködern?
- Hundeschule unterHUNDs
- 30. Aug. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 18 Stunden
Die Angst vor Giftködern begleitet viele Hundehalter – und das leider zu Recht. Immer wieder werden bewusst präparierte Köder mit Rasierklingen, Schneckenkorn, Rattengift oder Glasscherben ausgelegt, um Tieren gezielt zu schaden. Wer einen solchen Köder findet, muss schnell, aber überlegt handeln – denn der richtige Umgang kann Leben retten.
In diesem Beitrag erfährst du, wie du dich bei einem Giftköderfund richtig verhältst, wie du andere schützt und welche Vorsorgemaßnahmen du treffen kannst, damit dein Hund bestmöglich geschützt ist.

Richtiges Verhalten bei einem Giftköderfund
1. Abstand halten und nicht berühren
Wenn du einen verdächtigen Köder entdeckst, geh nicht näher als unbedingt nötig heran. Fasse ihn niemals mit bloßen Händen an! Viele Gifte können über die Haut aufgenommen werden oder haften später an Kleidung und Haut.
2. Köder sicher einsammeln
Nutze Einweghandschuhe und ein dicht verschließbares Behältnis (z. B. ein Schraubglas oder eine reißfeste Tüte). Verpacke den Köder so, dass keine Partikel austreten können. Wenn du dich unsicher fühlst, überlasse das Einsammeln lieber Polizei oder Ordnungsamt.
3. Polizei informieren
Melde den Fund umgehend der Polizei. Nur so kann eine Untersuchung erfolgen – möglicherweise handelt es sich um eine Straftat. Die Polizei kann Spurensicherung betreiben, Strafanzeige aufnehmen und andere Behörden informieren.
4. Andere Tierhalter warnen
Informiere möglichst viele Hundebesitzer in der Umgebung – per Aushang, Social Media, WhatsApp-Gruppen oder in der Hundeschule. Eine aufmerksame Nachbarschaft schützt alle Vierbeiner in der Region.
Schutzmaßnahmen im Alltag
1. Gefahrenstellen erkennen
Beobachte deine Umgebung: Giftköder werden bevorzugt an Gebüschen, am Wegesrand, auf Hundewiesen oder an beliebten Spazierwegen abgelegt. Achte auf Wurststückchen, Fleischbällchen oder Brot, das „nicht dorthin gehört“.
2. Hund an der Leine führen
In Verdachtsgebieten ist die Leine Pflicht – auch auf vertrauten Wegen. So kannst du das Schnüffeln und Aufnehmen von Fressbarem kontrollieren und im Notfall schnell eingreifen.
3. Anti-Giftköder-Training
Bringe deinem Hund bei, nichts vom Boden zu fressen und auf Kommando auszuspucken. Ein zuverlässiges Abbruchsignal („Aus!“, „Nein!“) und ein gut aufgebautes Training können im Ernstfall Leben retten.
Was tun, wenn dein Hund etwas gefressen hat?
1. Keine Panik – aber sofort handeln
Falls dein Hund einen verdächtigen Köder aufgenommen oder verschluckt hat: Fahre umgehend zum Tierarzt oder in die Tierklinik! Verzichte auf Hausmittel – Kohletabletten oder Erbrechen auslösen kann ohne Diagnose sogar schaden.
2. Typische Symptome einer Vergiftung
Je nach Art des Gifts können folgende Anzeichen auftreten:
Erbrechen oder Durchfall
Übermäßiger Speichelfluss oder starkes Hecheln
Zittern, Muskelzucken oder Krämpfe
Apathie oder Unruhe
Blut im Urin, blasses Zahnfleisch
Kreislaufprobleme oder Bewusstlosigkeit
Bereits bei einem einzelnen dieser Symptome solltest du sofort handeln.
Dokumentation und weitere Meldestellen
1. Foto vom Köder machen
Wenn es ohne Risiko möglich ist: Fotografiere den Köder. Das hilft bei der Polizeiarbeit und kann zur Identifizierung der Giftart beitragen.
2. Ordnungsamt und Tierschutz informieren
Melde den Vorfall zusätzlich beim Ordnungsamt, bei örtlichen Tierärzten oder in einer Giftköderwarnzentrale (z. B. GiftköderRadar). Auch Tierschutzvereine können über lokale Gefahren informieren oder warnen.
Fazit: Aufmerksames Handeln rettet Leben
Giftköder sind eine reale Gefahr – und meist heimtückisch ausgelegt. Doch mit dem richtigen Verhalten, etwas Vorbereitung und einem wachsamen Blick kannst du deinen Hund bestmöglich schützen.
Achte auf dein Bauchgefühl, informiere andere und bleibe ruhig und strukturiert, wenn du einen Fund machst.